Wer ist die Zivilgesellschaft? Diese Frage wird oft gestellt, eine eindeutige Definition gibt es aber nicht. Dass die Zivilgesellschaft sehr heterogen ist und in den verschiedensten Bereichen die Gesellschaft mitgestaltet, ist aber ein weithin gängiger Konsens. Ebenso vielfältig und zahlreich sind auch zivilgesellschaftliche Veranstaltungen: Von Infoabenden über Podiumsdiskussionen und Hilfsaktionen bis hin zu gemeinsamen Unternehmungen mit politischer, sozialer, kultureller, sozialer oder ökologischer Ausrichtung – die Palette ist groß. Mehrere Veranstaltungen pro Woche und Tag sind daher keine Seltenheit.

Vergangenen Dienstag fand beispielsweise im Neuen Institutsgebäude (NIG) der Universität Wien eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie helfen? Flucht, Asyl und freiwilliges Engagement“ statt. Sie folgt auf eine gleichnamige Veranstaltung aus dem März 2016 und es sollte Bilanz gezogen werden, was seitdem passiert ist und was noch getan werden muss. Die Veranstalter – die Fakultät für Psychologie und die Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft – haben dahingehend ihre Gästewahl sehr breit angelegt, sodass verschiedenste Sichtweisen in die Diskussion einfließen konnten. Jedoch hatten sie alle, egal ob Wissenschaftler oder AbteilungsleiterIn bei einer Hilfsorganisation, das Ziel, das Miteinander in unserer Gesellschaft zu verbessern und Vorurteile abzubauen. Der Wunsch etwas verändern zu wollen, dürfte jedenfalls bei vielen verankert sein, denn die Veranstaltung war gut besucht.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich am 01. Dezember ab, als die Akademie der Zivilgesellschaft zur Vorstellung ihrer Lehrgänge im kommendem Sommersemester in die Urania einlud. Die beiden Lehrgänge, die einem bei der Umsetzung eines eigenen ehrenamtlichen Projekts helfen oder die Mitarbeit in einem solchen ermöglichen, sind gesamt auf 40 TeilnehmerInnen beschränkt. Das sind weniger verfügbare Plätze, als Interessierte am Infoabend waren. Die Beschränkung ist freilich notwendig, um eine qualitativ hochwertige Betreuung der einzelnen Projekte zu ermöglichen. Jene endet nämlich nicht mit Ende des Lehrgangs, sondern findet in Form von Evaluierungen und Workshops auch danach noch statt. Es zeigt aber: Interesse an zivilgesellschaftlichem Handeln, am Verbessern der Gesellschaft ist da.

Und dafür gibt es vor Weihnachten noch reichlich Möglichkeiten:

Am morgigen Sonntag, dem 11. Dezember, lädt Train of Hope zwischen 11 und 16:30 Uhr nach Liesing zum Kleidung Sortieren ein. Die Kleidung soll sortiert werden, damit sie anschließend gezielt an Flüchtlinge weitergegeben werden kann. Für Train of Hope ist das die dritte derartige Veranstaltung innerhalb einer Woche.

Ebenfalls am 11. Dezember bietet sich im 17. Wiener Gemeindebezirk im Vronihof die Möglichkeit, sich mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren / Interessierten zu vernetzen. Die „1on1 talks“ finden zweimal jährlich statt und werden von dem ehrenamtlichen Verein Option 2.0 – Plattform zur Stärkung der Zivilgesellschaft veranstaltet.

Natürlich gibt es auch in den Bundesländern zahlreiche zivilgesellschaftliche Vereine, die Veranstaltungen planen. Einer davon ist der Salzburger Verein „Flüchtlinge – Willkommen in Salzburg“. Am 08. Januar 2017 veranstaltet er in der ARGekultur Salzburg im Volksgarten ein Begegnungsfest, bei dem sich Einheimische und Flüchtlinge kennenlernen sollen.

Ein österreichweites Projekt ist die „Spielen Sie Christkind“-Aktion des Samariterbundes. Menschen, die bedürftigen Kindern zu Weihnachten eine Freude machen wollen, haben die Möglichkeit, ein Paket mit neuwertigen Spielsachen im Wert von 20€ bis 40€ per Post an den Samariterbund zu schicken, die die Päckchen persönlich zu den Kindern bringen. Die Aktion läuft noch bis 15. Dezember.

Neben Aktionen, bei denen Selbstinitiative und aktive Mitarbeit gefordert ist, gibt es auch zahlreiche Podiumsdiskussionen, die zum Zuhören, Nachdenken und Mitdiskutieren einladen.

Nächste Woche Dienstag, 13. Dezember, bietet sich von 19 bis 21 Uhr im Werk X – Eldorado am Petersplatz die Möglichkeit dazu. „DAS BÜNDNIS für Menschenrechte und Zivilcourage“ lädt zu einem Gespräch von Yilmaz Gülüm und Ruth Wodak ein, die sich mit der Frage „Wer ist „wir“? Der Kampf um die Identität“ beschäftigen.

Zum Mitdiskutieren laden auch das Research Center for Human Rights und das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte am 15. Dezember zwischen 19 und 21 Uhr ins Haus der Europäischen Union ein. „Die Zivilgesellschaft packt mit an. Neue Perspektiven, Herausforderungen und Chancen in der Menschenrechtsarbeit“ lautet das Thema des Runden Tisches, der im Zuge des diesjährigen Fundamental Rights Forums stattfindet.

Dieser Artikel will aufzeigen, welche Fülle an unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Angeboten es gibt, um selbst aktiv zu werden. Er erhebt daher keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Für Interessierte findet sich hier eine Auflistung der erwähnten Veranstaltungen zu ihnen:

Überblick über die zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen und Aktionen

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