FiZ - Forschungsinstitut Zivilgesellschaft

Gastbeitrag: Das Mediennutzungsverhalten der Zivilgesellschaft in Österreich 2015

Vier Studierende von Andrea Schaffar führten im Wintersemester 2018/19 im Rahmen der Lehrveranstaltung Forman Forschungsmanagement an der Universität Wien das Projekt weiter und übernahmen eine Teilauswertung zum Mediennutzungsverhalten der Befragten. Das Ergebnis lässt sich nun hier lesen.

Danke an die Gastautorinnen am Scienceblog Sociokommunikativ: Sophie Backhausen, Antonia Hauenschild, Nina Neumann, Marie-Therese Tauscher!

Wer die Flüchtlingshelfer 2015 waren

Andrea Schaffar und Anna Gerhardus wurden über die ersten Ergebnisse unseres Fragebogenprojekts „Zivilgesellschaft – wer ist das?“ interviewt. Sie wurden von Ruth Huthsteiner von der orf.science-Redaktion so zusammengefasst.

Weiblich (mit 72,4 Prozent), überdurchschnittlich gebildet, soziale Aufsteiger, wenngleich selten unter den Großverdienern – ein Drittel hatte nur ein Monatseinkommen von unter 1.500 Euro netto. So lässt sich laut einer österreichweiten Befragung mit 1.500 Teilnehmern ein Großteil jener Menschen zusammenfassen, die sich im Rahmen der Flüchtlingswelle 2015 über Facebook und Co. organisiert und ihre Hilfe angeboten haben.

Dass der Frauenanteil derart hoch war, überrascht nur teilweise, erklärt die Projektleiterin Andrea Schaffar von der Universität Wien. „Eine kürzlich vom Sozialministerium veröffentlichte Studie zum Thema Zivilgesellschaft in Österreich hat gezeigt, dass in den Bereichen, wo es um Hilfeleistungen und klassische Nachbarschaftshilfe geht, mehr Frauen tätig sind.“

© Ruth Hutsteiner, science.ORF.at

hier weiterlesen!

Präsentation der ersten Ergebnisse: 5.12.2017

Die ersten Ergebnisse unseres Fragebogenprojektes „Zivilgesellschaft – wer ist das?“ sind ausgewertet und wir freuen uns diese im Rahmen des Internationalen Tages des Ehrenamtes am 5.12 in der Urania präsentieren zu können:

Präsentation der Studie: Zivilgesellschaft – wer ist das?
Wer ist „die Zivilgesellschaft“, von der in den Medien so häufig gesprochen wird? Eine vom Forschungsinstitut Zivilgesellschaft (FiZ) entwickelte Erhebung geht der Motivation von Freiwilligen und ihrem tatsächlichen Engagement nach. Wer bezeichnet sich als Teil der „Zivilgesellschaft“ und wie funktioniert die Selbstorganisation abseits der großen gemeinnützigen Organisationen? Welchen Einfluss haben digitaler Wandel und Soziale Medien auf die Selbstorganisation und die Struktur von kleinen zivilgesellschaftlichen Initiativen; inwiefern können sie in diesem Bereich auch Vorreiter für große Organisationen sein? Die Studienergebnisse sollen dabei helfen, den öffentlichen Diskurs über Zivilgesellschaft – auch im Zusammenhang mit Flüchtlingsbewegungen – von unbegründeten Zuschreibungen zu einer auf Fakten beruhenden Diskussion zu leiten. Die Veranstaltung findet in
Kooperation mit der Akademie der Zivilgesellschaft der VHS Wien am Internationalen Tag des Ehrenamts statt.

Präsentation der Studienergebnisse durch das Team des FiZ –
Forschungsinstitut Zivilgesellschaft: Andrea Schaffar, Andy Martin,
Anna Gerhardus, Katharina Biringer, Slavica Ristic
Moderation: Brigitte Pabst, Direktorin Akademie der Zivilgesellschaft

Wann: 5. Dezember 2017, Beginn: 15 Uhr

Wo: Dachsaal VHS Wiener Urania, Uraniastraße 1, 1010 Wien

Um Anmeldung wird gebeten (begrenzte Platzanzahl!):
zivilgesellschaft@vhs.at

Kontaktmöglichkeiten:
FiZ – Forschungsinstitut Zivilgesellschaft
contact@fiz.ac.at

Akademie der Zivilgesellschaft der VHS Wien
01/89174 100181
zivilgesellschaft@vhs.at
www.zivilgesellschaft.wien

Zivilgesellschaftlich aktiv werden – Veranstaltungen

Wer ist die Zivilgesellschaft? Diese Frage wird oft gestellt, eine eindeutige Definition gibt es aber nicht. Dass die Zivilgesellschaft sehr heterogen ist und in den verschiedensten Bereichen die Gesellschaft mitgestaltet, ist aber ein weithin gängiger Konsens. Ebenso vielfältig und zahlreich sind auch zivilgesellschaftliche Veranstaltungen: Von Infoabenden über Podiumsdiskussionen und Hilfsaktionen bis hin zu gemeinsamen Unternehmungen mit politischer, sozialer, kultureller, sozialer oder ökologischer Ausrichtung – die Palette ist groß. Mehrere Veranstaltungen pro Woche und Tag sind daher keine Seltenheit.

Vergangenen Dienstag fand beispielsweise im Neuen Institutsgebäude (NIG) der Universität Wien eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie helfen? Flucht, Asyl und freiwilliges Engagement“ statt. Sie folgt auf eine gleichnamige Veranstaltung aus dem März 2016 und es sollte Bilanz gezogen werden, was seitdem passiert ist und was noch getan werden muss. Die Veranstalter – die Fakultät für Psychologie und die Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft – haben dahingehend ihre Gästewahl sehr breit angelegt, sodass verschiedenste Sichtweisen in die Diskussion einfließen konnten. Jedoch hatten sie alle, egal ob Wissenschaftler oder AbteilungsleiterIn bei einer Hilfsorganisation, das Ziel, das Miteinander in unserer Gesellschaft zu verbessern und Vorurteile abzubauen. Der Wunsch etwas verändern zu wollen, dürfte jedenfalls bei vielen verankert sein, denn die Veranstaltung war gut besucht.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich am 01. Dezember ab, als die Akademie der Zivilgesellschaft zur Vorstellung ihrer Lehrgänge im kommendem Sommersemester in die Urania einlud. Die beiden Lehrgänge, die einem bei der Umsetzung eines eigenen ehrenamtlichen Projekts helfen oder die Mitarbeit in einem solchen ermöglichen, sind gesamt auf 40 TeilnehmerInnen beschränkt. Das sind weniger verfügbare Plätze, als Interessierte am Infoabend waren. Die Beschränkung ist freilich notwendig, um eine qualitativ hochwertige Betreuung der einzelnen Projekte zu ermöglichen. Jene endet nämlich nicht mit Ende des Lehrgangs, sondern findet in Form von Evaluierungen und Workshops auch danach noch statt. Es zeigt aber: Interesse an zivilgesellschaftlichem Handeln, am Verbessern der Gesellschaft ist da.

Und dafür gibt es vor Weihnachten noch reichlich Möglichkeiten:

Am morgigen Sonntag, dem 11. Dezember, lädt Train of Hope zwischen 11 und 16:30 Uhr nach Liesing zum Kleidung Sortieren ein. Die Kleidung soll sortiert werden, damit sie anschließend gezielt an Flüchtlinge weitergegeben werden kann. Für Train of Hope ist das die dritte derartige Veranstaltung innerhalb einer Woche.

Ebenfalls am 11. Dezember bietet sich im 17. Wiener Gemeindebezirk im Vronihof die Möglichkeit, sich mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren / Interessierten zu vernetzen. Die „1on1 talks“ finden zweimal jährlich statt und werden von dem ehrenamtlichen Verein Option 2.0 – Plattform zur Stärkung der Zivilgesellschaft veranstaltet.

Natürlich gibt es auch in den Bundesländern zahlreiche zivilgesellschaftliche Vereine, die Veranstaltungen planen. Einer davon ist der Salzburger Verein „Flüchtlinge – Willkommen in Salzburg“. Am 08. Januar 2017 veranstaltet er in der ARGekultur Salzburg im Volksgarten ein Begegnungsfest, bei dem sich Einheimische und Flüchtlinge kennenlernen sollen.

Ein österreichweites Projekt ist die „Spielen Sie Christkind“-Aktion des Samariterbundes. Menschen, die bedürftigen Kindern zu Weihnachten eine Freude machen wollen, haben die Möglichkeit, ein Paket mit neuwertigen Spielsachen im Wert von 20€ bis 40€ per Post an den Samariterbund zu schicken, die die Päckchen persönlich zu den Kindern bringen. Die Aktion läuft noch bis 15. Dezember.

Neben Aktionen, bei denen Selbstinitiative und aktive Mitarbeit gefordert ist, gibt es auch zahlreiche Podiumsdiskussionen, die zum Zuhören, Nachdenken und Mitdiskutieren einladen.

Nächste Woche Dienstag, 13. Dezember, bietet sich von 19 bis 21 Uhr im Werk X – Eldorado am Petersplatz die Möglichkeit dazu. „DAS BÜNDNIS für Menschenrechte und Zivilcourage“ lädt zu einem Gespräch von Yilmaz Gülüm und Ruth Wodak ein, die sich mit der Frage „Wer ist „wir“? Der Kampf um die Identität“ beschäftigen.

Zum Mitdiskutieren laden auch das Research Center for Human Rights und das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte am 15. Dezember zwischen 19 und 21 Uhr ins Haus der Europäischen Union ein. „Die Zivilgesellschaft packt mit an. Neue Perspektiven, Herausforderungen und Chancen in der Menschenrechtsarbeit“ lautet das Thema des Runden Tisches, der im Zuge des diesjährigen Fundamental Rights Forums stattfindet.

Dieser Artikel will aufzeigen, welche Fülle an unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Angeboten es gibt, um selbst aktiv zu werden. Er erhebt daher keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Für Interessierte findet sich hier eine Auflistung der erwähnten Veranstaltungen zu ihnen:

Überblick über die zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen und Aktionen

„Auf den Spuren der Zivilgesellschaft“

Das FiZ – Forschungsinstitut Zivilgesellschaft in den Medien: Andrea Schaffar hat über die ersten Zwischenergebnisse unseres Fragebogens „Zivilgesellschaft – Wer? Wie? Was?“ und was Zivilgesellschaft für uns bedeutet gesprochen. Zum Nachlesen auf science.orf.at und zum Nachhören auf Ö1.

Spätestens seit der Hilfswelle für Flüchtlinge im Vorjahr ist sie in aller Munde: die Zivilgesellschaft. Aber was ist das genau? Das will eine österreichweite Befragung herausfinden. Erste Ergebnisse zeigen: Sie besteht vor allem aus berufstätigen, gebildeten Frauen.

 

Keine genauen Definitionen

 

Menschen, die sich für ihre Demokratie verantwortlich fühlen, sich organisieren – sozial und politisch engagieren, die zwischen Staat, Wirtschaft und Familie tätig werden. Oder: die tun, wozu der Staat nicht willens oder nicht in der Lage ist. Irgendwo da ist sie, die Zivilgesellschaft.

 

„Dieser Begriff kennt unterschiedlichste Definitionen. Letztlich weiß niemand, was es genau ist und wer die Menschen sind, die sie bilden.“ Eine unbefriedigende Situation für die Sozialwissenschaftlerin Andrea Schaffar, Lehrbeauftragte an der Universität Wien. (…)

 

„Ehrenamt ist nicht gleich zivilgesellschaftlich“

 

„Es ist nicht jede ehrenamtliche Tätigkeit gleichzeitig eine zivilgesellschaftliche. Das heißt, wir fokussieren uns auf Menschen, die in einem nicht-parteipolitisch organisierten Sinne politisch tätig werden. Die aus der intrinsischen Motivation heraus, etwas tun und verändern zu müssen, aktiv werden.“(Andrea Schaffar)

 

© Ruth Hutsteiner, science.ORF.at

Hier weiterlesen!

 

Entstehung des Fragebogens zur Zivilgesellschaft

Ein Beitrag auf Scienceblogs.de zur Entstehung des Fragebogenprojekts von FiZ:

Seit einem Jahr wird medial diskutiert wer die Zivilgesellschaft ist: Wer sind die Menschen, die sich engagieren? Wie setzt sich die Zivilgesellschaft zusammen und was umfasst der Begriff überhaupt? Dieses Thema habe ich zum Inhalt einer Lehrveranstaltung mit dem Titel Forman, Forschungsmanagement, gemacht. Entstanden ist daraus ein Forschungsinstitut und ein Fragebogenprojekt zur Zivilgesellschaft. Wir freuen uns über Teilnahme und vor allem über Verbreitung. Umso besser der Rücklauf ist, umso valider können wir die gestellte Frage beantworten!

Hier geht’s zum ganzen Beitrag auf Scienceblogs!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen